Puzzleröhre - Triadisches Ballett
Das Triadische Ballett ist ein experimentelles Ballett von Oskar Schlemmer. Es entstand ab 1912 in Stuttgart in Zusammenarbeit mit den Tänzern Albert Burger und Elsa Hötzel und hatte dort bereits 1916 eine Teil-Aufführung und 1922 seine Uraufführung. 1923 wurde es im Rahmen der Bauhaus-Ausstellung am Theater Weimar aufgeführt.
Die von Oskar Schlemmer bereits vor 1920 entworfenen, so fantasievollen wie aber auch rüstungsartig starren Kostüme ließen nur wenig „freie“ Körperbewegung zu. Selbst einfache Schritte, Neigungen und Gesten mussten sich die Tänzer aus den farbenfrohen Korsagen regelrecht erkämpfen. Mit seinem minimalistischen Programm wurde die schwarze Bühne zum Olymp der tanzenden Avantgarde. Dank ihrer beharrlichen Gestik bleiben seine Figuren die mobilsten Denkmäler der Bauhaus-Geschichte und unterstützen mit eindrucksvoller Intensität das Nach- und Fortleben der legendären Weimarer Schule für moderne Gestaltung.
Schlemmer reflektierte 13 Jahre nach der Uraufführung 1922:
»Nein, das Triadische Ballett war kein mathematischer Scherz. (...) Es war der Versuch gemacht – und hierin liegt die Problematik dieses Balletts –, die Tänzer in mehr oder weniger starre Kostüme zu packen im Glauben, dass die Kraft des Tänzers – die physische freilich ebenso wie die psychische! – ausreiche, die Starre des Kostüms durch die Intensität der Bewegung zu besiegen. Es sei zugegeben, dass der Kampf mit der Materie nicht immer mit dem Sieg des Tänzers endete, aber wenn es gelang, das Gefäß des Kostüms mit lebendigstem Gefühl zu laden und es sich zu assimilieren, das heißt einzuverleiben, dann war erreicht, was gewollt war: das Kunstgebiet des Tanzes in einem seiner Teilchen, dem Kostümtanz, oder, wie es früher hieß, dem Mummenschanz, zu bereichern und die schönen Möglichkeiten dieser Gattung in Erinnerung zu bringen.« (1935)
Sticker mit Bildangaben auf der Seite, Gravur mit Bauhaus-Signet auf dem Deckel.
99 Teile.
Maße: 10 x 14 cm